24.04.2009 Froschfest, Juze / Frammersbach

Was habt ihr am Freitag gemacht?

Falls ihr nicht im Juz zu Gast gewesen seid, könnte es sein, dass ihr evtl. etwas verpasst habt. Zum Beispiel den ersten und wohl ruhig legendär zu nennenden Stryckwaerk-Auftritt inklusive Räucherstäbchen, nackten Tatsachen und kaputten PC-Monitoren. Oder die fulminanten Schaisser von Schöne Schaisse, die sicherlich auch durch die Stripeinlage ihres Gitarristen Filz punk(t)en konnten. Oder Suzanna's Breath, die mal wieder durch feinfülige Musik, gutes Aussehen und jede Menge anwesender Fans auftrumpften . Oder Noteingang, die zum Glück gleich den richtigen Eingang in die Peripherie gefunden hatten und das Juz zum tanzen brachten, auch wenn sie nicht in Österreich spielten, wie zunächst vermutet. Oder die großen Playboy Beat, die nach eigener Aussage wohl eines ihrer besseren Konzerte spielten und immer noch wissen wie man mit Bier und Menschen umgeht.
Oder vielleicht uns, ja die Eschen standen auch tief verwurzelt mitten in der Nacht auf der Bühne und sagten dem Morgen Guten Tag.

Ich fand mich also am Freitag zu früher Stunde in den Gemäuern (halt, das Ding ist nicht gemauert, also Wänden) des Jugendzentrums ein, da natürlich noch einige Vorbereitungen für den Abend getroffen werden mussten. So tranken wir erst mal ein Bier. Danach erfolgte der Umbau zum Konzertsaal, wobei das ehr hochgegriffen klingt. Wie dem auch sei, wir veränderten die Sitzgestaltung, kauften Getränke für den Abend ein und GerdiGerdner fing an seine Bratlinge für den Abend vorzubereiten. Zwischendurch tranken wir Bier. Zu unserer Freude gelang das Umräumen und Aufbauen recht schnell, sodass wir es uns in der Sonne gemütlich machen konnten. Maxi brachte irgendwann seine Haudraufkiste vorbei und um sechs kamen Schöne Schaisse mit all ihrem Kram am Juz an.

Nachdem Mari erst einmal zwei Flaschen Schnaps für die Band besorgt hatte (wobei Benny den Großteil wohl alleine konsumierte und später in der Nacht auch dafür büßen sollte), bauten die Jungs auf und machten sich an den Soundcheck. Der verlief nach etwas Aufwärmzeit recht ordentlich (danke an den Supermischer Crash) und wir machten uns erst einmal an das von Christoph gekochte essen ran. Aufbau und Soundcheck erledigt. Der Abend konnte kommen.

Ab ca. sieben kamen dann auch die ersten Gäste, bzw. blieben die meisten auf Grund des schönen Wetters vor dem Juz. Es wurde gegrillt und gechillt und sich angeregt über die Abgründe des Alltags unterhalten.
GerdiGerdner musste zwischendurch auf Grund des steigenden Drucks einen Spaziergang unternehmen, kam aber zum Glück heil wieder zurück (auch stellte er fest, dass er eigentlich keine Konzerte mag, aber trotzdem immer wieder auf Konzerte geht). Einige weiter angereiste beschwerten sich über die Höllenfahrt die sie hinter sich gebracht hatten um überhaupt nach Frammersbach zu kommen, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Wieder andere freuten sich überhaupt da zu sein. Alles in Allem also eine super Ausgangsposition um die Tabellenführung für sich zu gewinnen (oh, das gehört eigentlich in meinen Fußballbericht für den neuen Kicker).

Um ca. viertel vor neun gingen dann Stryckwaerk auf und vor die Bühne um ein Indie-Manifest zu feiern, welches die Welt seit dem ersten Radiohead-Auftritt nicht mehr gesehen hat. Ok Computer war danach auch nicht mehr. Zu sehen gibt es das ganz sicher bald in Form eines Videos in den Weiten des WWW (Grüße an Taktloss).

Danach fuhren Schöne Schaisse in Höchstgeschwindigkeit Deutschland an die Wand und die Anwesenden zum ersten Mal zum Tanzen zu bewegen. Filz zog sich auf Bitten eines Verehrers sein Shirt aus und präsentierte uns seinen wohlgeformten Oberkörper. Mehr davon. Das Jubiläumspaar Peter und Sillie waren mittlerweile auch schon da und verbrachten den Rest ihres Feiertags zwischen besoffenen und feiernden Menschen. Super. (schöne Grüße und alles Gute zum Hochzeitstag an dieser Stelle. So lange Tanzen ist ne Leistung, wirklich und ohne Scheiss).

Suzanna's Breath packten danach die Löffel aus und spielten Musik wie sie Pete Doherty wohl auch für Kate Moss nicht besser hinbekommen hätte (und das ist ernst gemeint). Den Rausch hatte sich die Stimme der Band danach redlich verdient. Sehr schön.

Das Noteingang den Weg nach Frammersbach gleich auf Anhieb gefunden hatten glich schon einem Wunder, dass sie es schafften noch vor zwölf Uhr auf die Bühne zu gehen einem noch viel größeren. Der Zeitplan war schon bei der ersten Band völlig im Eimer, aber zum Glück konnte und kann man da schön drauf kacken. Hauptsache die Musik lief und die Getränke standen kühl. Noteingang also. Im Vorfeld mit großer Vorfreude erwartet, bestätigten sie die Vorfreude zur Freude sehr freudig. Guter Auftritt, gute Songs vor allem und nett obendrein. Im Auge behalten auf jeden Fall.

Mittlerweile war es schon ein Uhr nachts und Playboy Beat konnten es wohl nicht mehr erwarten auf die Bühne zu gehen. Wir ließen den eigentlich geplanten Headlinern den Vortritt und wurden dafür mit jede Menge Sex belohnt. Und Punk. Und Bier. Und Trompeten. Und Akkordeons. Und Und Und. Großartig. Yeah.

Ich war mittlerweile natürlich nicht untätig gewesen und hatte mich um die Bearbeitung des örtlichen Biervorrates gekümmert, zusammen mit den ca. 130 anderen anwesenden Menschen. Zu unserer Überraschung mussten wir um ca. halb zwei Biernachschub besorgen, da die zuvor kalkulierten 20 Kisten die durstigen Kehlen nicht zu füllen vermochten. Doch zum Glück gelang uns die Nachfüllaktion. Recht herzlichen Dank an dieser Stelle noch mal an Filz, der sich auf Grund von Verdauungsproblemen an diesem Abend nicht am Bier abarbeiten konnte, uns aber somit einen fahrbaren Untersatz stellte um die wichtige Fracht zu transportieren. Danke Stefan fürs Helfen.

Die Feierei war auf jeden Fall noch voll im Gang als wir um ca. viertel nach zwei die Bühne betraten. Kurz zuvor konnte ein Angriff der Polizei abgewehrt werden und die Party konnte ohne Probleme mit Vollgas weiterlaufen.
Was soll ich zu uns schreiben. Hat Spass gemacht, gutes Konzert, war super. Danke an alle die am Start waren. Alle voll, Alle breit.

Nach diesem Bandmarathon verließen langsam die meisten Gäste das sinkende Schiff und auch wir machten uns langsam ans Aufräumen. Das restliche Bier wurde vernichtet, wir machten es uns in den Sesseln bequem und warteten auf den Morgen.

Gegen ca. halb fünf verließ ich die Pforten des Jugendzentrums mit einem guten Gefühl im Bauch und einem sehr schönen und spaßigen Abend hinter mir. Danke an alle Bands, an alle die mitgeholfen haben und an alle die dabei waren.

Fazit: 6 großartige Bands, fast 30 Kisten Bier und ein PC-Bildschirm weniger. Die Welt ist immer noch so wie vorher. Über Musik schreiben ist wie zu Architektur tanzen. Danke.